CMS Connect 2025

Anfang August hatte ich die Gelegenheit in Montreal auf der CMS Connect 2025, einer internationalen Konferenz rund um CMS-Strategien, Content-Governance, Technologie und natürlich – AI. Die Teilnehmenden kamen von unterschiedlichen CMS-Anbietern, Agenturen, Unternehmen und Hochschulen. Ein bunter Mix an Menschen und Tools - zum Teil auch Konkurrenten - aber genau das bereichert diese Formate, die regelmäßig von Janus Boye durchgeführt wird. Das Programm war vielfältig: von Use Cases aus großen Organisationen über technische Diskussionen rund um das Thema Content Management, bis hin zu gesellschaftlichen Fragen, wie wir eigentlich mit KI arbeiten *wollen*. Was ich mitgenommen habe: Die Panik rund um AI ist vorbei. Statt purer Skepsis herrscht jetzt Pragmatismus – und das ist ein wichtiger Schritt in die richtige RIchtung.
KI ist da – als Werkzeug, nicht als Heilsversprechen
Gleich zum Auftakt brachten Speaker wie Cathy McKnight es auf den Punkt: „AI is just a tool – one of many.“ Genau das spiegelte sich in vielen Talks wider. Ob bei Redaktionsprozessen, Suche oder Personalisierung – KI ist heute ein Helfer, nicht der Star. Die zentrale Frage war überall: Was kann KI konkret erleichtern oder verbessern? Und nicht mehr: Was wird sie ersetzen?
Etwa an der McGill University, wo 1.000 Redakteur:innen dezentral auf Drupal arbeiten. Hier wird AI genutzt, um Prozesse zu unterstützen – aber nur unter klaren Regeln. „Governance before Tools“ war das Motto. Ohne Leitplanken wird AI schnell chaotisch, das war Konsens.
Content bleibt Menschensache – auch mit und wegen AI
Im Vortrag von Maddy Vida von Novartis ging es um die Frage:: „Why is no one engaging with our content?“ Die Antwort: Sprich die Sprache deiner Zielgruppe. Empathie, Storytelling, Zielgruppenverständnis – das lässt sich nicht automatisieren. Aber AI kann helfen, etwa durch Segmentierung oder Vorschläge für Personalisierung. Die Verantwortung bleibt bei uns: Wer Inhalte erfolgreich gestalten will, muss verstehen, für wen und warum.
Auch die technische Seite zeigte spannende Entwicklungen. Etwa bei KI-gestützter Suche: Smart Ranking, Autocomplete, semantische Treffer. Klingt gut – funktioniert aber nur, wenn man sie sorgfältig konfiguriert. „Stay grounded – answers should come from your content.“ Eine klare Botschaft: Wer gute Resultate will, muss zuerst saubere Inhalte und Strukturen liefern. AI kann nichts zaubern.

Was wir als TYPO3-Agentur daraus mitnehmen können
Die Diskussionen rund um Headless, Composable, Agentic CMS und KI-gestützte Prozesse laufen bei fast allen Anbietern. Viele Ideen sind noch Vision – aber einige sind schon heute relevant:
- Redaktions-Assistenz durch KI spart Zeit - wie zum Beispiel bei unserer Lösung Descriptive Images
- Suche & Personalisierung werden intelligenter – aber brauchen menschliche Kontrolle.
- Content-Struktur wird wichtiger denn je – besonders, wenn Inhalte bald nicht mehr nur auf Webseiten landen, sondern direkt in Chatbots oder KI-Agents fließen.
KI wird womöglich in Zukunft nicht mehr sichtbar, sondern hilfreich im Hintergrund sein. CMS werden vielleicht weniger im Vordergrund stehen, aber leistungsfähiger und dringender benötigt. Unsere Rolle: Architektur, Schnittstellen und UX so gestalten, dass KI Tools sinnvoll arbeiten können.
Fazit: Offen bleiben – und gestalten
Die CMS Connect 2025 war für mich ein erfrischender Perspektivwechsel. Statt Buzzword-Feuerwerk gab es viele ehrliche Diskussionen über Nutzen, Risiken und echte Anwendungsfälle. KI ist nicht „die Zukunft“, sondern bereits ein Tool im Werkzeugkasten – genau wie gute UX, sauberer Code und strukturierter Content.
Und da wir im schönen Kanada waren, darf ein Hokeyzitat nicht fehlen, dass das das Thema Content Management System in Zeiten von KI gut zusammenfasst: