Shaping the future of content management — T3CON25

Drei Tage, drei Schwerpunkte, eine Gemeinsamkeit: TYPO3.
Das war die T3CON25 in Düsseldorf. Rund 450 Menschen aus der TYPO3-Community sowie weitere Interessierte, Partner, Agenturen und Dienstleister kamen im Areal Böhler in Düsseldorf zusammen, um über die Zukunft von TYPO3 als Content-Management-System zu sprechen, gemeinsam neue Möglichkeiten auszuloten und zu diskutieren, welche Herausforderungen in den kommenden Jahren auf TYPO3 und den CMS- bzw. Agenturmarkt zukommen.
Diesmal gab es dafür thematisch klar ausgerichtete Schwerpunkte pro Tag: Community, Solutions und Agencies.
Tag 1 — Community Day
Was kann TYPO3 — und was kann man mit TYPO3 tun?
Diese Frage stand im Mittelpunkt des ersten Tages. So gab etwa Anja Scharfenberg Einblicke darin, wie für das Land Schleswig-Holstein eine Cloud-Native-Lösung auf Basis von TYPO3 entwickelt wurde: ein resilientes, skalierbares System für die verschiedenen Länderwebseiten, das sicherstellt, dass „niemand Schleswig-Holstein aus dem Internet kegeln kann“. Der Use Case zeigte einmal mehr, welche Möglichkeiten ein Open-Source-CMS als Gegenmodell zu Vendor Lock-in und Abhängigkeiten von großen Konzernen bieten kann.
Auch technisch wurde es tiefgründig: Neben Fixes und Weiterentwicklungen in den aktuellen TYPO3-Versionen wurden versteckte Features vorgestellt sowie Neuigkeiten für Integratorinnen. Ein weiterer Fokus lag auf der Frage, wie wir arbeiten — und wie wir besser arbeiten können. Experten der NAP! GmbH zeigten auf, welche Rolle psychische Gesundheit in der Arbeitswelt spielt und wie Verbesserungen sich positiv auf Betriebsklima und Fehlzeiten auswirken können.
Ein Highlight war für viele sicher der Blick auf die brandneue TYPO3 Version 14 und die geplanten Funktionen, die in der LTS Version enthalten sein könnten.
Wesentlich für den Community Day war zudem: Open Source braucht Haltung und Beteiligung. Es geht ums Teilen, nicht ums Besitzen. Damit TYPO3 als Open-Source-CMS stark bleiben kann, braucht es aktive Mitglieder — weit über die Contributor-Gruppe hinaus.
Tag 2 — Solution Day
Eine der großen Lösungen, die am Solution Day vorgestellt und auf der Ausstellungsfläche sichtbar wurde, ist der Government Site Builder, der bestehende Systeme für Regierungswebseiten bis 2028 ablösen soll. Erste Websites entstehen bereits mit der Open-Source-Lösung. Ein Zusammenschluss zahlreicher TYPO3-Agenturen arbeitet daran, flexible Lösungen nach Regierungsstandards — Open Source, sicher, barrierefrei — zu entwickeln, um die vollständige Umstellung in den nächsten drei Jahren zu ermöglichen.
In verschiedenen Case Studies wurden Projekte und Lösungen präsentiert, die mit TYPO3 umgesetzt wurden — immer gemeinsam von Agenturen und ihren Kunden.
Und an einem Thema kommt man 2025 nicht vorbei: KI.
Was kann sie? Wo ist sie bereits im Einsatz? Welche Risiken bringt sie mit? Neben Chancen und Potenzialen wurde deutlich: KI ist nicht die Lösung für alles. Webseiten brauchen weiterhin starke PR, klare Kommunikation und solide SEO-Optimierung.
Während Personalisierung lange als Trend galt, stellte Tim Walters (Zero Theory) provokant die Frage: Brauchen wir das 2025 wirklich noch? Seine These: nein. Wer heute erfolgreich sein will, muss Nutzerinnen und Nutzern vor allem eines bieten: Relevanz. Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit sind entscheidende Faktoren, um Conversion Rates, Vertragsabschlüsse und Verkäufe nachhaltig zu erhöhen.
Tag 3 — Agency Day
Welche Rolle spielt ein CMS wie TYPO3 in der digitalen Souveränität?
Diese Frage wurde am Solution Day begonnen und am Agency Day vertieft. Die Antwort: eine zentrale. Open Source ermöglicht eine Unabhängigkeit, die selbst Anbieter aus der EU oder Deutschland nicht vollständig gewährleisten können.
Obwohl TYPO3 international noch eine kleine Rolle spielt, sind die technischen Möglichkeiten längst vorhanden. Doch die Story muss erzählt werden. Wie erschließen wir neue Märkte? Wie zeigen wir die Stärken von TYPO3?
Karim Marucchi, unter anderem Mitbegründer des Linux Foundation-Projekts FAIR Project, ermutigte die Teilnehmenden, Erfolgsgeschichten zu erzählen — weg vom Denken in Features und Systemen, hin zu Lösungen und Experiences.
Natürlich standen auch klassische Agenturthemen im Fokus:
Wie bleibt man in herausfordernden Zeiten am Ball? Wie können Ausschreibungen effizienter gestaltet werden? Und was wollen Userinnen und User heute wirklich? Auch hier zeigte sich wieder das zentrale Motiv der T3CON: Relevanz, Vertrauen und Flexibilität.
TYPO3 entwickelt sich stetig weiter — und steht zugleich vor Herausforderungen.
Damit unser liebstes CMS auch in den kommenden Jahren stark, souverän und relevant bleibt, braucht es gemeinsames Engagement: weiterdenken, weiterentwickeln, weitererzählen — und das Vertrauen in Prozesse, die uns alle voranbringen.